Who needs a stylus? …


(English below)

Deutsch

Am 25. April 2016 schrieb ich hier in der Kategorie ‚Newton‘ unter der Überschrift ‚Eingabealternativen‘ die folgende…

Prognose : Rückkehr der Stifteingabe. Der Weg dahin ist nicht nur erkennbar, sondern bereits ausgeschildert.

Hier der schnelle Link zum Artikel (scrollen) : https://joachim-rohlfing.online/category/newton-pda/

mein MP 2100 mit Newton-Tastatur

Es bezog sich auf die Steve Jobs‘ Frage: „Who needs a stylus?“ bei der Präsentation des ersten iPhones 2007.

Das war eine Anspielung auf das mit einem Stift zu bedienenden Message Pad mit dem Newton genannten Betriebssystem zehn Jahre zuvor. Hard- und Software, die ganze Plattform des Newton, wurde von Jobs endgültig eingestampft. Bei der besagten Präsentation tat er so, als sei das eine seiner eigenen Schöpfungen, dieses iPhone. Ohne Stift natürlich.

‚Newton‘ (nicht durchentwickelt)

Und heute? Ja, heute gibt es den Apple Pencil ..

für die Touchscreens der iPhones und iPads. Da hat sich damals wohl jemand schwer getäuscht. Menschen haben zwar vornehmlich zehn Finger, doch schulisch lernen sie den Umgang mit einem Stift, egal welcher Art und nur gehalten mit den Fingern. Was der Apple-Guru erzieherisch versuchte, war nichts anderes als ein arroganter Versuch, Menschen über ihr anerzogenes Verhalten zu belehren – natürlich auch aus kommerziellen Gründen. Das Prägen einer von ihm vorgeführten Bedienweise eines Gerätes würde ewig auf ihn zurückzuführen sein. Was für ein täglich anzutreffender Unsinn….

Soviel zu : „Who needs a stylus?“

Ein erneutes ‚im Regen stehen‘ wie nach dem Einstampfen der Newton-Plattform erlebe ich aktuell mit dem BB10, dem Blackberry-eigenen Betriebssystem, als wäre das Eine eine Kopie des Anderen. Das ist kein ‚direkter‘ Fortschritt im Sinne der Nutzer, die ihre Geräte teuer bezahlt haben. Dafür gibt es realistischere Bezeichnungen.

Den Newton intensiver zu nutzen, ist keine Nostalgie, sondern neben der angenehmen Gewohnheit reiner Pragmatismus.

Zitat aus meinem Artikel: …offline ein regelrechtes ‚Fort Knox‘ für Kennwörter usw. zu haben, zeigt, wie wertvoll so ein Gerät heute ist. Die Daten in meinem Newton sind kennwörtlich gesichert (und für keine Datenkrake anzapfbar!).

English

On April 25, 2016, I wrote the following here in the ‚Newton‘ category under the heading ‚Input Alternatives‘….

„Forecast : return of pen input. The way there is not only recognizable, but already signposted.“

Here is the quick link to the article (scroll) : https://joachim-rohlfing.online/category/newton-pda/

It referred to Steve Jobs‘ question, „Who needs a stylus?“ at the presentation of the first iPhone in 2007.

This was an allusion to the pen-operated Message Pad with the operating system called Newton ten years earlier. Hardware and software, the whole platform of the Newton, was finally stamped out by Jobs. At the presentation in question, he acted as if this was one of his own creations, this iPhone. Without a pen, of course.

And today? Yes, today there is the Apple Pencil

for the touchscreens of iPhones and iPads. Someone must have been very wrong at the time. People primarily have ten fingers, but in school they learn how to use a pen, no matter what kind and only held with the fingers. What the Apple guru was trying to do educationally was nothing more than an arrogant attempt to teach people about their acquired behavior – for commercial reasons, of course. The imprinting of a way of operating a device demonstrated by him would be eternally attributable to him. What a daily nonsense….

So much for „Who needs a stylus?“

I am currently experiencing another ‚left out in the cold‘ like after the Newton platform’s demise with BB10, Blackberry’s own operating system, as if one is a copy of the other. This is not ‚direct‘ progress in the sense of the users who have paid dearly for their devices. There are more realistic terms for that.

Using the Newton more intensively is not nostalgia, but pure pragmatism in addition to pleasant habit.

Quote from my article: …having a real ‚Fort Knox‘ for passwords etc. offline shows how valuable such a device is today. The data in my Newton is literally secured (and not tappable for any data octopus!).

Eingabealternativen


Was ein Newton ist, habe ich bereits beschrieben (Kategorie ‚Newton‘).

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mein noch heute genutzter und geliebter Newton

In diesen Zeiten der ‚planetaren‘ Belauschung und Bespitzelung im Netz ist der Gedanke an analoge Zeiten -bei mir jedenfalls- sehr präsent. Doch wer will schon dahin zurück ? Sicher war sich der|diejenige, dass der geschriebene Inhalt in einem Papierorganizer sicher vor Anderen war, sofern der nicht verloren ging oder auf dem Schreibtisch unbeaufsichtigt liegen blieb. Keine Cloud, kein Wlan, keine Suchfunktion zur schnellen Auffindung von Einträgen und Daten allgemein usw.. Dafür blättern, blättern ….

Schon in den 90er Jahren gab es Alternativen für die, die sich trauten, ihre Daten elektronisch handlich zu bearbeiten und zu verwalten. So einer war ich. Als ich mich mit dem Apple Newton beschäftigte, merkte ich sehr schnell, dass da Möglichkeiten schlummerten, von denen ich bis dahin träumte. Dieses Gerät bot damals schon die Möglichkeit, handschriftlich Texte und Zeichnungen zu erfassen, die sich entsprechend benannt auch nach einem Jahr schnell wiederfinden ließen und auch noch nach Jahrzehnten. Der Clou war, dass manuell eingegebene Texte in druckfähige Texte umgewandelt wurden. Z.B. Briefe, die ordentlich formatiert gedruckt werden konnten. Und das ohne Desktop oder Laptop, sondern mit einem relativ handlichen Gerät (PDA- personal digital assistant). Internettauglich war das Teil auch schon in Zeiten, in denen das Internet von Vielen noch für ein Strickmuster gehalten wurde.

Vor ca. zehn Jahren war ich damit online. Die Erkenntnis, danach offline ein regelrechtes ‚Fort Knox‘ für Kennwörter usw. zu haben, zeigt, wie wertvoll so ein Gerät heute ist. Die Daten in meinem Newton sind kennwörtlich gesichert.

Nun las ich in den vergangenen Tagen das Folgende :

Eingabearten.png

 

Wie bekannt mir das vorkam…

Das Ergebnis aus dem da beschriebenen Vergleich zwischen höchst unterschiedlichen Eingabemöglichkeiten ist tatsächlich faszinierend. Seinerzeit (in Steve Jobs‘ Zeiten) verbannte Apple einen Eingabestift. Heute gibt es den Apple-Pencil … und was kommt als Nächstes ? Für jeden beschulten Menschen ist ein Stift (egal welcher Art) ein vertrautes Instrument, das sich nicht einfach wegdiskutieren und verbannen lässt, um dann festzustellen, dass das wohl nicht so ganz den menschlichen Verhaltensweisen entspricht. Microsoft hat das anders gemacht. Hätte ich definitiv nicht gedacht, dass ich einmal sowas sage …

Prognose : Rückkehr der Stifteingabe. Der Weg dahin ist nicht nur erkennbar, sondern bereits ausgeschildert.

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mein Apple Message Pad 2100

Das seit 1997 nicht mehr geupdatete Betriebssystem des Newton ist in grundlegenden Anwendungen auch heute noch nicht überholt .. eher im Gegenteil. Das Batteriemanagement ist immer noch ein Mysterium und wird es vielleicht auch bleiben. Gerätelaufzeiten werden nicht in Stunden oder Tagen, sondern in Wochen und Monate gemessen.

Sind die Ingenieure nicht in der Lage, das zu rekonstruieren ?

Trauen sie sich das nicht oder verstehen sie das nicht ? Wahrscheinlich Letzteres oder Beides …

Tatsächlich würde ich heute so ein Gerät mit einem aktuellen Bildschirm, von mir aus auch noch in den Geräteabmessungen und mit dem Gewicht, kaufen.. und zwar bedingungslos. Das Betriebssystem (Newton OS) stellt nach 19 Jahren dieses bunte IOS (und das kenne ich zur Genüge) in anwenderbezogener Handhabung und Produktivität glatt in den Schatten.

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mein MP 2100 mit passender Tastatur

Wie gesagt : Ich nutze ihn heute noch und der eingangs beschriebenen Problematik folgend täglich.

Nur : Der Schwerpunkt ‚Entertainment‘ und Spiele wird die Realisierung meines Traumes von einem Gerät, das als echtes Arbeitstier seine Anwender das sein lässt, was diese wirklich wollen : produktiv sein. Ich meine die sogenannte ‚eierlegende Wollmilchsau‘.

Ich komme nicht drumrum, diesem Gerät meine Anhänglichkeit zu zollen, denn die ist es wert.

Nach fast zwei Jahrzehnten sind meine Newton der Safe für das, was ich nie und nimmer dem Internet anvertrauen würde : meine geheimsten Daten ! (.. Die ich auch mit ‚links‘ wiederfinde !)

 

 

 

 

Was ist ein Newton ?


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Apple Newton

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Was ist ein Newton ?

1993 stellte Apple den ersten Apple-PDA (personal digital assistant) vor, der anfangs wegen der noch nicht ausgereiften Handschrifterkennung floppte, weil es zu früh und noch nicht ausgereift auf den Markt geworfen wurde.  Das änderte sich massiv in den letzen Modellen Message Pad 2000 und 2100 im Jahr 1997. Die Handschrifterkennung hatte einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Produkten dieser Art : Sie passte sich dem Benutzer an und nicht wie üblich umgekehrt ! Zwei Message Pads 2100 habe ich heute noch und eines davon ist täglich im Einsatz. Zugegeben .. ohne die Kalender-app ‘Time Trax’ wäre ich ziemlich aufgeschmissen. Da werden unerledigte Aufgaben automatisch auf den nächsten Tag übertragen. Notizen lassen sich app-übergreifend handschriftlich mit dem entsprechenden Stift (stylus) schreiben und in andere apps verlinken oder eintragen, wie z.B. Termine. Handschriftliche Texte werden automatisch und simultan in Drucktext umgewandelt und entsprechend logisch an das jeweilige Textende angefügt.

Klingt gut – ist es auch. Daten werden in sogenannten Soups im Flashspeicher abgelegt und stehen allen apps zur Verfügung mit echtem Multitasking !  Und so weiter ….

Da stellt sich die Gretchenfrage : Warum wurde ein solches Produkt nicht weiterentwickelt ?

Menschen, die heute noch ihre Newton nutzen (und wissen warum !) wurden damals 1997 von Apple komplett im Regen stehen gelassen. Keinen Support, keine Antworten auf Fragen mehr.

Steve Jobs persönlich hatte dieses unglaubliche Produkt regelrecht gekillt. Da gibt es einige Verschwörungstheorien. Logisch erscheint mir, dass dieses von seinem Nachfolger Sculley favorisierte Produkt von Jobs beendet oder gekillt wurde, weil dieser Sculley ihn, Jobs, zuvor bei Apple regelrecht rausgeworfen hatte. Was bietet sich dann an, wenn die Möglichkeit einer Revanche besteht ? Die Antwort gebe ich nicht – sie ist logisch. Leider auch extrem traurig !

Doch … für sogenannte Newtonians bleibt ein Silberstreif am Horizont der Vergessenen : Eine unermüdliche Fan- und Anwendergemeinde, online vereint bei “Newton Talk List”, unterstützt sich gegenseitig und leistet uneigennützig gegenseitigen Soft-und Hardware-Support, obwohl das Betriebssystem ‘Newton OS ‘ seit 1997 nicht mehr geupdatet wurde. Aktuell gibt es die Möglichkeit, einen NOS-Emulator namens ‘Einstein’ auf aktueller Hardware zu installieren und zu betreiben. Das habe ich noch nicht ausprobiert, weil ich nicht der größte Androidfan bin und wahrscheinlich auch nicht werde. Android ist nicht gerade das Fort Knox, vor dem Spam, Viren, Trojaner und ähnliche Abartigkeiten Halt machen. Mit all dem haben meine Newton nichts oder treffender gesagt absolut gar nichts zutun (auch nicht im Internet, denn das können sie auch !) Sie sind das Fort Knox für all die Daten (Kennwörter, Pins und ähnlich Sensibles), die in irgendwelchen Datennetzen und auf Irgendwelchen Servern nichts zu suchen haben und vermenschlicht gesagt – das auch nicht wollen !

Auch heute noch stelle ich fest, dass mein iPad die features meines Newton nicht beherrscht. Da läuft alles nicht in der bekannt geliebten Geschmeidigkeit, wofür man natürlich keinen Vergleich hat ,wenn man die Haptik eines Newton nicht kennt. Das iPad ist großartig und zeitgemäß .. doch allein die Vorstellung, dass das NOS darauf liefe, zieht die Mundwinkel hoch (.. und die Augenbrauen runter !)

Noch nicht angesprochen wurde hier die Batterielaufzeit . Im iPad bei täglicher, intensiver  Nutzung von ca. 3-5 Stunden ca. 2 Tage (ich weiß, dass das relativ ist weg. Bildbearbeitung, Videos usw.) und am Newton ?  Ich nutze ihn täglich ca. 2-3 Stunden und komme auf eine Laufzeit von sage und schreibe :  3-4 Wochen und im reinen standby ca. 3 oder eher noch mehr Monate mit einem mit aktuellen Akkus bestückten Batterytray!

Zehn Jahre nach dem Aus des Newton stellte Steve Jobs das erste iPhone vor und gebärdete sich als Innovator, sicherlich in der Hoffnung, dass wohl kaum noch jemand Sculleys Newton kannte. Da lag er falsch. Jobs hat Vieles geschaffen oder schaffen lassen, was unbestritten großartig war und ist, doch das mit den Newtons, das hätte er lassen sollen. Die Dinger sind nicht kaputt zu kriegen und waren Ihrer Zeit dermaßen voraus, dass sie -wie gesagt- heute noch in einigen sinnvollen Anwendungen der gesamten aktuellen Hard-und Software haushoch überlegen sind. Wohlgemerkt … das NOS wurde heute im Jahre 2014 seit 17 Jahren nicht geupdatet und wird es mit großer Sicherheit auch nicht mehr werden.

Das hier verwendete Foto eines Newton Message Pad 2000 ist nicht genehmigungspflichtig gekennzeichnet und frei verwendbar.

Auf meiner Homepage sind weitere Details, Test und Meinungen verlinkt.

http://www.joachim-rohlfing.de

http://www.heise.de/tp/artikel/21/21975/1.html

http://www.pda-soft.de/german.html

http://myapplenewton.blogspot.de/

Das, was mit dem Newton und seiner Entwicklung geschah, verdeutlicht das folgende Bild, das öffentlich sein muss, da keine urheberrechtlichen Hinweise zu erkennen und zu finden waren.

@ Apple :  Shame on you !!

Newton Junge