(English below)
Deutsch
27.09.2021 : Was sagt man dazu? Die Union als Doppelpartei verliert knapp 9 % und fährt das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte ein, deren damit verbundene Kanzlerkandidat wird von der Mehrheit der deutschen Wählerschaft abgelehnt, das vorläufige Endergebnis des Bundeswahlleiters zeigt es deutlich und…? Der Unionskandidat will es nicht wahrhaben. Der Verlierer auf der ganzen Linie will nun eine ‚Zukunftskoalition‘ schmieden, als ginge es ohne ihn nicht. Ohne ihn – den kaum jemand als Kanzler will.

Er insistiert. Eine Parallele zum Ex-US-Präsidenten (der mit dem Vogelnest auf dem Kopf) erscheint mir zu hoch gegriffen, doch… einerseits eine maßlose Selbstüberschätzung und -wie auf deutscher Seite- wohl eher eine Sinnestäuschung. An Fakten herumzudiskutieren, ist realitätsfern. Da äußert sich ein Charakterzug, der im Kanzleramt nichts zu suchen hat. Besser jetzt als später. Die Frage, wer wie als Kanzler in Krisensituationen reagiert oder reagieren könnte, ist hochkomplex. Da disqualifiziert sich jemand selber, indem er einen Vorgeschmack dafür liefert. Das geht hier nicht gegen die Person Laschet, sondern um Vertrauen in jemanden, der die Fähigkeit zur Maximal(selbst)kontrolle im Sinne der Handlungsfähigkeit tatsächlich unter Beweis stellt im sogenannten ‚Staatsinteresse‘ und damit für ca. 80 Millionen Staatsbürger. Exakt der Zweifel daran nährt meine Bedenken.
Nun liegt es an den Grünen und der FDP, beide neben der SPD mit Stimmenzuwachs, Klarheit in das Wählervotum zu bringen. Sie werden alles ausreizen und pokern, was das Zeug hält, klar. Wer da blockiert, stellt sich selber an den Pranger. Die Hürden zur Einigung erscheinen mir nicht unüberwindbar. Jetzt ist die Zeit, Profile zu schärfen, denn … die Szenerie wiederholt sich bereits in vier Jahren und so weiter…
English
27.09.2021 : What do you say? The Union as a double party loses almost 9% and drives the worst result in its history, its associated candidate for chancellor is rejected by the majority of the German electorate, the preliminary final result of the Federal Election Commissioner shows it clearly and…? The Union candidate does not want to admit it. The loser across the board now wants to forge a ‚coalition for the future‘ as if it wouldn’t work without him. Without him – who hardly anyone wants as chancellor.
He insists. A parallel to the ex-US-president (the one with the bird’s nest on his head) seems to me too exaggerated, but… On the one hand, it is an exorbitant overestimation of oneself, and on the other hand, as on the German side, it is probably more of a deception. To argue about facts is unrealistic. This is a character trait that has no place in the chancellor’s office. Better now than later. The question of who reacts or could react as chancellor in crisis situations is highly complex. Someone is disqualifying himself by providing a foretaste of this. This is not about the person Laschet, but about trust in someone who actually demonstrates the ability to exercise maximum (self)control in the sense of the ability to act in the so-called ‚interests of the state‘ and thus for around 80 million citizens. It is precisely the doubt about this that feeds my concerns.
Now it’s up to the Greens and the FDP, both of which, along with the SPD, have gained votes, to bring clarity to the electoral vote. They’ll be pushing the envelope and playing poker for all it’s worth, of course. Anyone who blocks this is putting themselves in the pillory. The hurdles to agreement do not seem insurmountable to me. Now is the time to sharpen profiles, because … the scene is already repeating itself in four years and so on …
Hallo Joachim,
es ist echt kompliziert, was abzusehen war. Die FDP steht der Union inhaltlich nahe und drohen die Grünen vorzuführen. SPD und Grün könnte gehen, aber mit den Radikal-Marktwirtschaftlern von der FDP? Gott sei Dank reicht es nicht für Schwarz-Blau/Braun-Gelb, dass ist das Gute an dieser Wahl. Ich bin sehr gespannt, wie es nun weiter geht. Die denkbare Groko unter einer SPD-Kanzlerschaft wird die ach so stolze Union nicht mit tragen wollen. Noch nicht. Der Zwerg ist nicht zu unterschätzen 😉 Mal sehen, möglicherweise müssen wir vor Jahresende noch einmal wählen.
Liebe Grüße, Reiner
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Hi Reiner,
Es gibt da sehr Erfahrene in Sachen ‚über den Tisch ziehen ‚. Denn darauf läuft es hinaus. Ich hätte so gerne eine völlig andere Konstellation gesehen, doch das könnte erst in vier Jahren soweit sein.
Nochmal wählen : Why Not, wenn erforderlich. Das Negative daran ist, dass das wieder ’ne richtige Stange Geld kostet. Ok… Wir werden es sehen…
Bleib gesund
Joachim
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