(English below)
Deutsch
Was ist das denn für ein Unwort – ‚EntKanzlerungsPartei‘ (soeben erfunden) ? Gemeint ist die Partei, die mit ihrem damaligen Vorsitzenden Genscher den Kanzler Schmidt locker über die Klinge springen ließ (konstuktives Misstrauensvotum).

Schon weiter vorher war Schluss für Ludwig Erhard, weil die FDP-Minister geschlossen aus dem Kabinett austraten. Was könnte uns das sagen im Hinblick auf die aktuelle Situation nach der Bundestagswahl? Schwappt von der Mentalität vielleicht etwas ‚rüber in die Jetztzeit? Zumindest eine Art Vorsicht oder nahezu ‚vererbter‘ Unkalkulierbarkeit steht dabei immer im Raume. Geschichte ist Geschichte…

Grüne und eben die FDP sind nun die Kanzlermacher, ohne die nichts geht, sofern eine Große Koalition ausgeschlossen werden kann. Die will wohl kaum noch jemand. Die Hürden zwischen SPD und Grünen sind nicht allzu hoch, ebenso wie Hürden der CDU/CSU zwischen der FDP. Die CDU/CSU haben die Bundestagswahl krachend verloren und setzen jetzt wieder in erster Linie auf die FDP. Verlierer und Unkalkulierbare… eine angelegte Zündschnur? Die sogenannten ‚freien Demokraten‘ sind sich -wie natürlich auch die Grünen- ihrer ‚Zünglein-an-der-Waage-Situation‘ mehr als bewusst. Gute Aussichten für einen knallharten Poker oder einer lang rollenden Roulettekugel. Ob man die Grünen mag oder nicht – sie sollten mehr als üblich Acht geben auf das gelbe, ja man kann sagen.. Schmarotzertum. Das Gleiche gilt für die Sozialdemokraten. Die Routine im ‚über-den-Tisch-Ziehen‘ ist gemeint. Union und Freie Demokraten einigen sich in solchen Fällen über ihre gegenseitigen Sysmpathiewerte. Doch… die Union ist der Verlierer und das weiß der FDP-Vorsitzende ganz genau. Bei der SPD wird er härtere Positionen auffahren müssen und fordern, fordern, fordern… Nach dem Motto: ‚Friss oder stirb‘. Ein geschichtsbewusster Vorsitzender wittert seine Chance und meldet schon mal seine Ambitionen für das Finanzministerium an. Das ist Selbstbewusstsein pur.
Der Ritt auf der Rasierklinge wird ein unerbittlicher – egal welche Konstellation sich ergibt. Erst wird ‚eingeKanzlert‘ – dann nach Belieben ‚entKanzlert‘. Das sind die Möglichkeiten einer Partei, die das Adjektiv ‚liberal‘ seit Jahrzehnten regelrecht in Geiselhaft hält… An Fakten muss man nicht ‚rumdiskutieren… Der Allerweltssatz in diesem Kontext ist:
‚Das ist Politik…‘
Morgen werde ich 17 – upps… Zahlendreher. Nun drehe ich auch den vorherigen Satz: ‚
‚Das schadet der Politik’…
English
What kind of word is that – ‚EntKanzlerungsPartei‘ (just invented) ? This refers to the party that, with its then-chairman Genscher, let Chancellor Schmidt easily jump the fence (constructive vote of no confidence). Even before that, Ludwig Erhard was finished, because the FDP ministers resigned from the cabinet. What could this tell us about the current situation after the Bundestag elections? Is something of the mentality perhaps spilling over into the present time? At least a kind of caution or almost ‚inherited‘ incalculability is always present. History is history…
The Greens and the FDP are now the chancellor-makers, without whom nothing works, provided that a grand coalition can be ruled out. Hardly anyone wants that anymore. The hurdles between the SPD and the Greens are not too high, as are hurdles between the CDU/CSU and the FDP. The CDU/CSU lost the federal election resoundingly and are now again relying primarily on the FDP. Losers and incalculables…. A fuse that has been lit? The so-called ‚free democrats‘ are -like the Greens, of course- more than aware of their ‚tipping the scales‘ situation. Good prospects for a tough poker or a long rolling roulette ball. Whether you like the Greens or not- they should pay more attention than usual to the yellow, yes you say. parasitism. The same goes for the Social Democrats. The routine in ‚pulling over the table‘ is meant. Union and Free Democrats agree in such cases on their mutual Sysmpathiewerte. But… the Union is the loser and the FDP chairman knows that perfectly well. With the SPD, he will have to take tougher positions and demand, demand, demand…. According to the motto: ‚Take it or leave it‘. A history-conscious chairman senses his chance and is already announcing his ambitions for the Ministry of Finance. That is pure self-confidence.
The ride on the razor’s edge will be a relentless one – no matter what constellation emerges. First, the chancellor is ‚in‘ – then he is ‚out‘ at will. These are the possibilities of a party that has held the adjective ‚liberal‘ hostage for decades…. There is no need to argue about facts… The commonplace phrase in this context is:
‚That’s politics…‘
Tomorrow I will be 17 – oops… number mistake. Now I also turn the previous sentence: ‚
‚This harms the policy’….