8. „Angeordneter Tiermord“…


„Angeordneter Tiermord“ im MT vom 29.06.06

Betr.: Morddrohungen nach (Bär) Brunos Tod, Bericht im MT vom 27. Juni 

Was ist passiert? Ein Bär verirrt sich nach Deutschland, reißt Schafe und Hühner und verbreitet Angst und Schrecken. Für ihn, den Bären, ist das seine Existenz, sofern er – auf Distanz zum Menschen – wild leben darf. Es besteht sicherlich kein Zweifel, dass er sich in der direkten Konfrontation mit Menschen seiner Natur entsprechend eben auch genauso verhalten würde – trotz seiner natürlichen Scheu vor der Spezies Mensch dem Selbsterhaltungstrieb folgend. Wo und was war die Lösung im Sinne der Bevölkerung? Alle ausgeschöpften Möglichkeiten von und mit Experten und Spezialisten scheiterten angeblich. Wirklich? 

Das blamable ‚Bär-und- Mensch-Spiel‘ schien verloren zu gehen. Der Bär, ein frei laufendes Raubtier, war immer noch los und führte alle an der Nase herum. Also – macht man es wie im Märchen: Der ‚Meuchler‘ muss her! Der macht sowas mit seiner Knarre und ohne mit der Wimper zu zucken. Zum Wohle der Allgemeinheit, was sonst? Solch schwammige Argumentation reicht einschlägig bekannt aus, um eine ‚Meuchlerseele‘ zu euphorisieren. Da nach meiner Einschätzung Tiermord allgemein dem Menschenmord gleichzusetzen ist, handelt es sich auch bei dem ‚Entseelen‘ dieses Tieres um vorsätzlichen, von Amts wegen angeordneten Mord als ‚Lösung‘ zur Demonstration entsprechender Handlungsfähigkeit. Nun kann es auf diesem Planeten ‚wesenhaft‘ kaum noch einen denkfähigen Menschen geben, der an der ‚hochintelligenten‘ Handlungsweise von Volksvertretern zweifelt.

©Joachim Rohlfing

Veröffentlicht in Jagd

Ein Kommentar zu „8. „Angeordneter Tiermord“…

  1. das like ist dafür, wie gut und treffend du das formuliert hast. ich erinnere mich noch gut an diese tat und wie betroffen ich seinerzeit war. danke also auch für diesen brief.

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