Warum ‚Wählen‘ eine bürgerlich moralische Pflicht ist, lässt sich in ein paar Sätzen verdeutlichen – ohne groß und detailliert in die Geschichte zu gehen. Ein paar Kernsätze sollten da schon reichen:
Europa … ein Land der vielen Länder. Das war schon ‚immer‘ so. Nur nicht in der heutigen Form. Die Nationalstaaten des europäischen Kontinents -natürlich nicht nur die- bekämpften sich bis auf’s Blut mit Millionen Opfern. Das war Nationalismus pur – ohne Rücksicht auf Verluste. Diktaturen, Monarchien, Despotismus, Militarismus und Staatsterror ging vor Humanismus und menschenorientierter Politik. Das alles ist noch viel zu harmlos formuliert.
Nach dem 2. Weltkrieg mit ca. 60 Millionen Toten begann die Phase der Annäherung diverser europäischer Staaten. Erst wirtschaftlich, dann realpolitisch mit einem Europaparlament. Also wurde aus dem Fatalismus der Geschichte der Beginn militärischer Konfliktfreiheit. Diese Entwicklung ist durch nichts zu ersetzen. So reichten sich die Erzfeinde Frankreich und Deutschland die Hände. Das war vorher faktisch undenkbar.
Das Wahlrecht in Demokratien ist ein Recht, das blutig erkämpft wurde. Es darf nicht einfach mit Bequemlichkeit, Gleichgültigkeit und Politikverdrossenheit ignoriert werden und verdient uneingeschränkte Achtung und Wertschätzung. Kaum vorzustellen, wie sich ein Mensch vorher gefühlt hätte, so ein Recht wahrzunehmen.
Ideologischer Fundamentalismus und Geschichtsleugnung greifen erreichte Ziele an. Dagegen hilft Aufklärung und Transparenz der entscheidenden Institutionen und Personen. Und… freie und demokratische Wahlen. Das betrifft jeden wahlberechtigten Menschen. Dann ist die Würde des Menschen (Artikel 1 des Grundgesetzes) unantastbar, wenn sich die Parteien an der Erklärung der Menschenrechte der UN vom 10.Dezember 1948 a priori und praktisch ausrichten. Der Beitrag einer jeden Staatsbürgerin|eines jeden Staatsbürgers dazu im Gemeinschafts-und Eigeninteresse sind:
Freie Wahlen…!
Ein sogenannter ‚Rechtsruck‘ durch populistische Parteien könnte nicht nur fatal in alle Richtungen sein, sondern ist es!
Diese kurze Reflexion muss nicht weiter ausgeführt werden. Der Inhalt ist selbsterklärend.
Kant: ‚Sapere aude!‘ (Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!).