(English below)
Deutsch
Im Mindener Tageblatt® (MT) v. 02.06.2021 erreichte die Jägerschaft wieder die Öffentlichkeit mit der Bitte um Verständnis für ihr Tun und Treiben.
Es klingt wie: ‚Verkehrte Welt…‘. Das abgebildete Foto erscheint mir wie ein Symbolfoto – Der Mensch im Hintergrund und die Knarre im Vordergrund. Nicht sichtbar im Tiefengrund die Wildtiere, die diese Zeitgenossen richtig -aber partiell erfolglos- einzuschätzen wissen.
Bild: Screenshot Zeitung
Die Kernaussage für mich ist der Versuch, sich -die Jägerschaft- als notwendigen Teil der Gesellschaft darzustellen, wie Sanitäter, Polizisten oder andere Hilfskräfte usw., die Anfeindungen und tatsächlicher Gewalt zunehmend ausgesetzt sind. Für die Beschwerde habe ich Verständnis. Sowohl als auch…
Nicht nur merkwürdig ist allerdings, dass die Jägerschaft sich über das beschwert, was sie selber ihrer Natur gemäß ausführen: Gewalt und gezieltes Töten von Lebewesen ohne Not. Ein Widerspruch in sich. Das von ihnen als ‚Hege und Pflege‘ bezeichnete Anfüttern von Wildtieren, um sie dann wegen erzeugter Überpopulation abzuschießen, ist blanker Unverstand. Der Nervenkitzel, Herrscher über Leben und Tod zu sein, bringt aus Liebe zu diesem Treiben offensichtlich Körpersäfte in Bewegung, auch mit dem Versuch, Gegenargumentationen mit einfachster Körpergeste zur Seite zu wischen. Das immer noch existierende, von Hermann Meier (Göring) novellierte Jagdgesetz bietet ja die perfekte Legitimation.
Gewalt ist keine Lösung, sondern erzeugt bekannterweise nur Gegengewalt. Jagdgegner -wie ich- sollten|müssen grundsätzlich auf Gewalt verzichten und den argumentativen, friedlichen Weg wählen. Dass das bei der Thematik nicht der einfachste Weg ist, sollte absolut nichts daran ändern, sondern motivieren.
Hier verweise ich auf meine Gedichte ‚Jäger‘ und ‚Jäger 2‘, https://joachim-rohlfing.online/category/literatur/
English
In the Mindener Tageblatt® (MT) v. 02.06.2021, the hunting community again reached out to the public with a request for understanding for their doings.
It sounds like: ‚topsy-turvy world…‘. The illustrated photo seems to me like a symbolic photo – the man in the background and the gun in the foreground. Not visible in the deep background the wild animals, which know these contemporaries correctly – but partially unsuccessfully – to assess.
The key message for me is the attempt to portray -the hunting community- as a necessary part of society, like paramedics, police officers, or other emergency personnel, etc., who are increasingly subject to hostility and actual violence. I have sympathy for the complaint. Both and…
Not only strange, however, is that the hunting community complains about what they themselves carry out according to their nature: Violence and targeted killing of living beings without necessity. A contradiction in itself. The feeding of wild animals, which they call ‚care and maintenance‘, in order to shoot them down because of overpopulation, is sheer nonsense. The thrill of being rulers over life and death obviously gets bodily fluids moving out of love for this goings-on, even with the attempt to brush aside counter-arguments with the simplest bodily gesture. The still existing hunting law amended by Hermann Meier (Göring) offers the perfect legitimation, after all.
Violence is not a solution, but only generates counter-violence. Hunting opponents -like me- should|have to renounce violence in principle and choose the argumentative, peaceful way. The fact that this is not the easiest way to deal with the topic should not change anything, but should motivate.
Here I refer to my poems ‚Hunter‘ and ‚Hunter 2‘, https://joachim-rohlfing.online/category/literatur/