(English below)
Deutsch

Auch Hatnäckigkeit hat ihre Grenzen. Nicht einmal das mieseste Wahlergebnis in der Geschichte der CDU/CSU veranlasst den Kanzlerkandidaten der Parteien, das eigene Versagen einzugestehen und dem Gewinner fair zum Wahlerfolg zu gratulieren. Eine Mehrheit wollte ihn schlichtweg nicht als Kanzler. Doch.. immer noch wird ein Türchen aufgehalten, falls doch noch keine Ampel-Koalition zustande kommt. Dann steht er bereit. Er, über den nach dem Debakel zunehmend hergefallen wurde und wird – selbst in seiner eigenen Partei. Tja.. es sind halt die Getreuen… Egoismus und Machtstreben existiert auch bei denen. In dem Umfeld braucht man keine Feinde. Warum also noch das ‚C‘ im Namen der Partei?
Nun sagt er, dass es nicht an seiner Person liegen soll, wenn die ‚Jamaika-Option‘ nicht zustande kommt. Dann will er den Weg frei machen. In NRW klappte das bereits. Der Ikarus, der zu hoch hinaus wollte und sich am Boden wiederfand. Ach… wär‘ er doch in Düsseldorf geblieben…Immer noch lässt er durchblicken, dass er und seine gewünschte Jamaika-Koalition die beste Wahl für Deutschland wären.

Kompetent, zuverlässig und immer nur die lobenswertesten Eigenschaften. Immer dieser Konjunktiv. Die Wählerschaft sah und sieht das wohl immer noch anders. Überheblichkeit bei der SPD ist und wäre bei dem knappen Wahlergebnis wirklich nicht angebracht. Deren Kanzlerkandidat ist auch nicht gerade die Idealversion der Wählerschaft, sonst wäre das Wahlergebnis eindeutiger ausgegangen. Ist es aber nicht.
Die Zünglein an der Waage in der Situation, keine mehr zu sein, sind die FDP und die Grünen als Kanzlermacher. Die Zeiten haben sich geändert. Schon allein die Tatsache, dass sich die Grünen und die FDP annähern, zeigt, wie magnetisch die Machtoption ist. Wenn Feuer und Wasser zusammenkommen, dann zischt es eigentlich deutlich. In diesem Falle wird der Ball derart flach gehalten, dass eine Regierungsbeteiligung nur nicht wegrutscht. Die Gelegenheit macht dem Sinn von Kompromissen alle Ehre. Sie, die entstehende Ampelkoalition, wird sich solange verbiegen wie nur irgend möglich.

Entscheidend ist, dass die regelrechten Zwangsthemen tatsächlich angegangen werden. Ziel der neuen Regierung muss es sein, vorbildhaft einen ‚Mitzieheffekt in der vorrangigen Klimapolitik‘ weiterer Staaten auszulösen. Das gehört neben der gesamten Sozialpolitik zu den schwierigsten Aufgaben der Gegenwart. Das traue ich einer unionsgeführten Koalition in dieser Zeit nicht zu, solange sie ihr Gebeiße und Gekratze nicht in den Griff bekommen.
Die Förmchen und Schüppchen sind neu zu ordnen und zu verteilen, damit deren Politiksandkästchen wieder bespielbar erscheint oder ist. So eindeutig wie angeblich auf den Steinen (Bild) geschrieben wird das nicht…
English
Even stubbornness has its limits. Not even the worst election result in the history of the CDU/CSU prompted the parties‘ candidates for chancellor to admit their own failure and to congratulate the winner fairly on his election success. A majority simply did not want him as chancellor. But… still a door is held open, if yet no traffic light coalition comes about. Then he stands ready. He, about whom after the debacle was increasingly hergefallen and is – even in his own party. Well… it’s just the faithful… Egoism and striving for power also exist among them. In this environment, you don’t need enemies. So why still the ‚C‘ in the name of the party?
Now he says that it should not be up to him if the ‚Jamaica option‘ does not materialize. Then he wants to clear the way. This has already worked in NRW. The Icarus who wanted to fly too high and found himself on the ground. Oh… if only he had stayed in Düsseldorf… He still lets it be known that he and his desired Jamaica coalition would be the best choice for Germany.
Competent, reliable and always only the most praiseworthy qualities. Always this subjunctive. The electorate probably still sees things differently. Arrogance on the part of the SPD is not and would not be appropriate in view of the narrow election result. Their candidate for chancellor is not exactly the ideal version of the electorate, otherwise the election result would have been clearer. But it didn’t.
The tongues on the scales are in the situation of no longer being one, but rather chancellor makers. Times have changed. The very fact that the Greens and the FDP are moving closer together shows how magnetic the power option is. When fire and water come together, it clearly fizzles. In this case, the ball is kept so flat that government participation just doesn’t slip away. The opportunity does credit to the sense of compromise. It, the emerging traffic light coalition, will bend as long as it possibly can.
The crucial thing is that the downright coercive issues are actually addressed. The goal of the new government must be to set an example by triggering a ‚pull-along effect in the priority climate policy‘ of other states. Alongside social policy as a whole, this is one of the most difficult tasks of our time. I don’t trust a coalition led by the CDU/CSU to do this at this time, as long as they don’t get their biting and scratching under control.
The little forms and scraps are to be rearranged and distributed, so that their Political sandbox appears again playably or is. As clearly as supposedly written on the stones (picture) this is not…
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