(English below)
Deutsch
Konkret gesagt: Ich bin nicht nur empört, sondern entsetzt darüber, wie zwei Mitglieder des Koordinationsrats der Lukaschenko-Gegner des Regimes in Belarus kaltgestellt werden. Marija Kolesnikowa wurde zu elf und Maxim Snak zu zehn Jahren Lagerhaft verurteilt. Snak unter verschärften Bedingungen, worunter man sich in einem totalitären Staat die übelsten ‚Dinge‘ vorstellen kann.
Um sich kritischer und ‚unbequemer‘ Gegner zu entledigen, greifen totalitäre Systeme zu den schwammigsten Vorwürfen, die prinzipiell inhaltlich nicht nur absurd und nicht oder schwer anfechtbar erscheinen, sondern einfach nur an den Haaren herbeigezogen wirken. Laute Kritik, also Öffentlichkeit, werden gescheut und mit allen Mitteln bekämpft. Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit, Pressefreiheit usw. existieren nicht. Stattdessen regiert die Gewalt. In solchen Systemen, wie das in Belarus, sind Bürger dann ‚gute‘ Bürger, wenn sie politisch folgsam und .. ja, ganz einfach still sind und das mit sich machen lassen, was das Regime von ihnen erwartet: Uninformiert unmündig zu sein.

Marija Kolesnikowa, Maxim Snak und all die nicht so bekannten Regimekritiker sind Opfer des Systems Lukaschenko. Es ist die Aufgabe der Menschen in freiheitlich demokratischen Staaten, permanent öffentlich auf solche Missstände nicht nur hinzuweisen, sondern gewaltlose Mittel zu finden, dem menschenfeindlichen Treiben solcher Despoten (Lukaschenko und Co.) den Boden abzugraben. Z.B. durch wirkungsvolle Sanktionen.
Als Mitglied von Amnesty International kann ich nur dazu auffordern oder darum bitten, über deren Webseite an Eilaktionen (urgent actions, ua’s) teilzunehmen und eben genau das mitgestalten, was Despoten hassen wie die Pest: Öffentlichkeit ! Der Zeitaufwand dafür steht in keinem Verhältnis zur erreichbaren Wirkung!
Kant: Sapere aude – Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
English
To be specific, I am not only outraged, but appalled at the way two members of the Coordinating Council of Lukashenko’s opponents of the regime in Belarus are being coldcocked. Mariya Kolesnikova was sentenced to eleven years and Maxim Snak to ten years in prison. Snak under aggravated conditions, under which one can imagine the worst ‚things‘ in a totalitarian state.
In order to get rid of critical and ‚inconvenient‘ opponents, totalitarian systems resort to the fuzziest accusations, which in principle appear not only absurd and not or hardly contestable in terms of content, but simply seem to be pulled out of thin air. Loud criticism, i.e. publicity, is shied away from and fought with all means. Human rights, the rule of law, freedom of the press, etc. do not exist. Instead, violence reigns. In systems like the one in Belarus, citizens are ‚good‘ citizens if they are politically obedient and … yes, simply silent and let the regime do what it expects of them: to be uninformed and immature.
Mariya Kolesnikova, Maxim Snak and all the not so well-known regime critics are victims of the Lukashenko system. It is the task of people in free democratic states not only to point out such abuses publicly, but also to find non-violent means to stop the misanthropic activities of such despots. For example, through effective sanctions.
As a member of Amnesty International I can only ask you to take part in urgent actions via their website and help to create exactly what despots hate like the plague: publicity! The expenditure of time for it stands in no relation to the attainable effect!
Kant: Sapere aude – Have courage to use your own mind.
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