(English below)
Deutsch
Das wird hier keine historische Aufarbeitung, sondern die Darstellung der eigenen (kurzgehaltenen) Sichtweise auf den o.g. Menschen|Machthaber, der durchaus Positives für die Gesellschaft geleistet hat … aber bei dem aus meiner Sicht das Negative deutlich überwiegt (Details in den Medien und Nachschlagewerken). Der französische Präsident Macron ehrt ihn explizit am heutigen 5.Mai zum 200sten Todestag. Eine Formalie? Ein Tabubruch? Formalie eher nicht, da es doch einen Tabubruch mit den Vorbehalten seiner Vorgänger darstellt.
Subjektiv gesehen erschließt sich mir Macrons Geste nur dann, wenn ich sie als das ‚Nichtausklammern‘ eines Teils der französischen Geschichte werte. Nur… wenn ich die zu ehrende Person historisch und faktisch betrachte, dann erkenne ich in Napoleon einen skrupellosen, ja egomanen Machtmenschen, der ‚über Leichen ging‘ – im wahrsten Sinne des Wortes. Einen, der es wohl geradezu liebte, Kriege zu führen. Einen, der die Sklaverei wieder ‚einführte‘ usw.. In dieser Sichtweise wird die Zurückhaltung der Vorgänger Macrons geradezu sympathisch.
Was reitet einen Präsidenten, einem gewaltverherrlichenden Diktator und Kriegstreiber öffentlich die Ehre zu erweisen – ohne protokollarische Verpflichtung? Heimliche Bewunderung? Jemanden, der ca. 2 Millionen Tote auf dem Gewissen hat, kann in der Istzeit kein ethisch feingeschliffener Mensch bewundern. Das ist eine allgemein gehaltene Feststellung. Macrons Verhalten wirkt auf mich befremdend. Die Fragezeichen bleiben…
English
This will not be a historical reappraisal, but the presentation of one’s own (brief) view of a man|ruler, who has certainly made positive contributions to society … but in my view the negative clearly predominates (details in the media and reference books). The French President Macron honors him explicitly today, May 5, on the 200th anniversary of his death. A formality? A breach of taboo? Formality rather not, since it represents nevertheless a taboo break with the reservations of its predecessors.
(Pictures see above)
Subjectively, Macron’s gesture only makes sense to me if I interpret it as the ’non-exclusion‘ of a part of French history. Only… if I look at the person to be honored historically and factually, then I recognize in Napoleon an unscrupulous, even egomaniacal power seeker who ‚walked over corpses‘ – in the truest sense of the word. One who loved to wage wars. One who ‚reintroduced‘ slavery, and so on. In this perspective, the restraint of Macron’s predecessors becomes almost sympathetic.
What drives a president to pay public homage to a dictator and warmonger who glorifies violence – without protocol obligation? Secret admiration? Someone, who has about 2 million dead on the conscience, can admire in the actual time no ethically finely honed person. That is a general statement. Macron’s behavior seems strange to me. The question marks remain…