Deutsch
Ist es richtig, Schriftsteller|innen und ihre Werke parallel wahrzunehmen? Das ‚Pro‘ und ‚Contra‘ um den Literaturnobelpreis für Peter Handke macht genau das deutlich. Einerseits die internationale Anerkennung seiner Literatur und andererseits – der Mensch Handke.
Hat er sich in seiner Parteinahme für Serbien verrannt? Das beantworte ich mit einem klaren ‚Ja‘. Warum? Srebrenica völkisch dargestellt zu verharmlosen und die verantwortlichen Machthaber zu hofieren, ist nicht nur nicht verständlich vermittelbar, sondern zumindest ein Identifikationsansatz.
Ein Literat, der wörtlich sagt: „Ich hasse Meinungen…“, oder das ihm zugeschickte Toilettenpapier Journalistenfragen vorzieht und in dem Zusammenhang das Wort ’shit‘ ausspricht, ist auf irgendwelchen Irrwegen – um das vorsichtig nicht auf dem Niveau zu formulieren. All seine Publikationen betrachtet er als Literatur. Auch die Reportagen der Parteinahme für Geschehnisse, die zum Zeitpunkt des Schreibens schon bekannt waren. Gesehen durch eine Brille mit offensichtlich falschen Gläserstärken. Verharmlosend und mit Verständnis für Vorgehensweisen der abartigsten Art. Eine eindeutige Distanzierung davon war und ist immer noch nicht zu hören. Das zu verstehen, gelingt mir nicht…
Mir stellt sich die Frage, warum dieser jetzige Literaturpreisträger nicht den Anstand hatte, bei seiner bestehenden Meinung (er hasst doch Meinungen…) auf den höchsten Preis in seiner Kategorie zu verzichten? Was ist das – Egomanie nach dem Motto: ‚Ich habe es doch verdient und alles ist nur Literatur – Weltliteratur und ich bestehe darauf‘? Was dieser Mann in seinen Reportagen geschrieben hat, ist unerträglich im Kontext. Man könnte es auch als einseitig, verblendet und sogar als dumm, ignorant oder gar arrogant bezeichnen. Der Konjunktiv ist aus meiner Sicht keiner mehr…
Wenn jemand so tickt und dafür auch noch den Literaturnobelpreis angehängt bekommt, dann werden die Begriffe Toleranz und Differenzierung gedehnt. Ein anerkannter Literat zu sein, bedeutet nicht, einen Freifahrtschein für Irrfahrten zu haben…
Kant: ‚Sapere aude! (Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen).
in English
Writer on the wrong track…
Is it right to see writers and their works at the same time? The ‚pros‘ and ‚cons‘ of the Nobel Prize for Literature for Peter Handke make that clear. On the one hand, the international recognition of his literature, and on the other – the human being Handke.
Was he mistaken for Serbia in his partisanship? I answer that with a clear ‚yes‘. Why? To trivialise Srebrenica and court the responsible rulers is not only not understandable, but at least an identification approach.
A literary figure who literally says: „I hate opinions…“, or who prefers toilet paper sent to him to journalists‘ questions and in this context pronounces the word ’shit‘, is on some wrong track – in order not to formulate it cautiously on the same level. He regards all his publications as literature. Also the reports of taking sides for events that were already known at the time of writing. Seen through glasses with obviously wrong lens strengths. Trivializing and with understanding for procedures of the most abnormal kind. A clear distancing from it was and still is not to be heard. I do not succeed in understanding this…
The question arises to me why this current literature prize winner did not have the decency to renounce the highest prize in his category in his existing opinion (he hates opinions…)? What is this – egomania according to the motto: ‚I have earned it after all and everything is just literature – world literature and I insist on it‘? What this man has written in his reports is unbearable in context. It could also be described as one-sided, blinded and even stupid, ignorant or even arrogant. In my opinion, the subjunctive is no longer one…
When someone ticks like that and is awarded the Nobel Prize for Literature for it, the terms tolerance and differentiation are stretched. To be a recognized literary figure does not mean to have a free ticket for odysseys…
Kant: ‚Sapere aude! (Have courage to use your own mind).
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