Tryptichon – Ansicht Stadt Minden…


Diesen drei Bildern widme ich einen Extrabeitrag. Warum? Es war die bislang größte, zeichnerische Herausforderung für mich. Acht Monate habe ich an diesen Bildern im Jahre 2007 gearbeitet.  .

Gesamtbreite: 2,30 m / Bleistift auf Leinwand|Keilrahmen / Material: ca. 12-14 Bleistifte unterschiedlicher Stärke / ca. 6 harte und 4 weiche Radierstifte/ Pinsel / Finger/ Fixativ

 

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links: 60 x 80 cm  | Mitte: 70 x 100  | rechts: 60 x 80 cm

Seinerzeit ging es um den sogenannten ‚Deilmann-Bau‘ (auf dem rechten und dem linken Bild zu sehen), der optional abgerissen oder doch saniert werden sollte. Das war eine heftige Diskussion in der Stadt. Schließlich blieb er stehen und wird nun doch saniert. Dabei wird endgültig klar, dass und wie die ‚Stadt‘ dieses Gebäude vernachlässigt hat. Ein Bürgerentscheid schaffte Klarheit.

Viele hassten dieses Gebäude regelrecht und wohl immer noch. (Passt nicht ins Stadtbild / Schießscharten usw.). Ich oute mich hier: Dieses Bauwerk mochte ich von Anfang an.

Das rechte Bild entstand aus dem Eingangsbereich des Domes heraus. Hier halbiert nicht der Deilmann-Bau die Sicht auf den Dom, sondern die stark vergitterte Eingangspforte des Domes halbiert die Sicht auf den Deilmann-Bau. (Der Versuch der Darstellung einer Wechselseitigkeit | Paradoxon).

Das mittlere Bild zeigt das Mindener Rathaus. Schon als Jugendlicher, der täglich vom Dorf zur Schule in Minden mit dem Bus oder dem Fahrrad fuhr, hatte ich den Wunsch, dieses Rathaus zu malen oder zu zeichnen, sobald ich mir das zutraute. Es verging fast ein halbes Jahrhundert, bis dieser Traum, dieser Wunsch realisiert wurde.

Das linke Bild zeigt einen Blick auf einen Teil des Deilmann-Baues und auf den Mindener Dom. Deutlich ist zu sehen, dass der Deilmann-Bau aus der Perspektive die Ansicht auf den Dom halb verdeckt. (Auch das wurde heftig kritisiert).

Dieses Tryptichon werde ich (wahrscheinlich) dem Mindener Museum –falls die es wollen und falls die es für gut genug halten– anbieten.

Kant: ‚Sapere aude! (Have courage to use your own mind).